Pressemitteilung

Hat Hamburg ab November 9 Rettungswagen weniger?

Alle 9 ausgeschriebenen Rettungswagen von Falck sind bisher noch nicht besetzt. Falck Deutschland startet Infoportal unter www.falck-in-hamburg.de.

Jul 24, 2023 12:25 Zeit

Falck leistet noch bis November 2023 Rettungsdienst mit neun Rettungswagen in Hamburg. Bereits im April endete die Ausschreibung der Innenbehörde der Stadt Hamburg für diese Rettungswagen. Bis heute ist noch keiner, der neun ausgeschriebenen Rettungswagen an Dienstleister vergeben.

Experten und die Akteure auf der operativen Ebene sind sich einig: Die Rettungswagen von Falck sind unverzichtbar im Hamburger Rettungsdienst. Trotzdem darf sich Falck nicht auf die Ausschreibung bewerben. Der formelle Grund: weil Falck nicht im Katastrophenschutz aktiv ist. Falck hat jedoch längst eine Katastrophenschutzeinheit in Hamburg aufgebaut. Diese wird aber von der Behörde bis heute nicht anerkannt.

Michael Beitz ist der Regionalleiter von Falck in Hamburg. Er erläutert: „Die Innenbehörde und Innensenator Grote wollen Falck aus dem Rettungsdienst der Stadt drängen. Deswegen wird Falck bei der Ausschreibung diskriminiert. Petitionen und Demonstrationen von Mitarbeiter*innen haben bis heute keinen Effekt. Die Behörde bleibt bei ihrer Position.“

Beitz erläutert: „Das Vorgehen der Innenbehörde lässt den Hamburger Rettungsdienst kollabieren. Schon jetzt wird die Hilfsfrist nur bei 53% der Einsätze eingehalten. Hinzu kommt eine lang anhaltende Krise bei der Hamburger Feuerwehr. Dort fehlen Führung und professionelles Management. Die Kamerad*innen der Feuerwehr sind überlastet. Doch sie sind es, die die Einsätze in der Notfallrettung und auch dem Krankentransport übernehmen müssen."

Die Ausschreibung der Falck-Rettungswagen verläuft aus der Sicht von Experten bislang desaströs: Es gibt nicht für alle ausgeschriebenen Rettungswagen Angebote. Dann gibt es Angebote, die nicht vollständig sind. Zudem hat die Behörde  Teile der Ausschreibung zurückgenommen, weil angeblich kein Bedarf mehr besteht. Außerdem gibt es umfassende und langwierige Rechtsstreitigkeiten auf Grund des von der Behörde gewählten diskriminierenden Vergabeverfahrens. Eins ist jetzt schon sicher: Es gibt nicht genügend alternative Anbieter, die die 9 Rettungswagen von Falck ab November besetzen werden können.

Besonders schlimm: Die vorliegenden Angebote von Falck für alle 9 Rettungswagen werden weiterhin nicht für die Ausschreibung zugelassen.

Auf dem Infoportal falck-in-hamburg.de sammelt Falck Deutschland alle Infos rund um die Ausschreibung. Pressesprecher Steffen Windelberg erläutert: „Das Thema ist komplex und findet bisher zu wenig Beachtung. Aber es geht um die Zukunft des Rettungsdienstes in Hamburg. Damit ist das Thema im Notfall für jeden Menschen in Hamburg hochrelevant. Auf dem Infoportal dokumentieren und kommentieren wir die Entwicklung der Ausschreibung für Journalist*innen und für jeden interessierten Menschen in Hamburg."

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